11. Platz von 19 Mannschaften, 7-7 Punkte, 14,5-13,5 Brettpunkte. Klingt nach einem durchschnittlichen Turnier. Aber das war es ganz bestimmt nicht:

Es begann bereits in der ersten Runde, als wir den an zwei gesetzten Chemnitzerinnen ihre einzige Turnierniederlage beibringen konnten. Dieser Sieg schien eine Art Initialzündung gewesen zu sein. Auch die 1-3 Niederlage gegen den großen Turnierfavoriten und späteren verdienten Meister Harksheide in Runde zwei schien die Mädchen eher zu ermutigen. Es folgte ein glatter Sieg gegen Homburg und ein 2-2 gegen Burgtonna, die am Ende 3. wurden. Als wir dann in der 5. Runde einen 3-1 Kampfsieg gegen Muldenthal landeten, hatten wir plötzlich 7-3 Mannschaftspunkte und waren in der Spitzengruppe. Gegen Diogenes hatten wir dann tatsächlich die ganz große Chance. Diese wurde unglücklich verpasst, so dass das abschließende Spiel gegen Oesede leider nicht zu einem Endpiel um die Deutsche Meisterschaft wurde.

Die Mädels haben im Vergleich zur letzten DVM in Neumünster alle einen Sprung gemacht. Am auffälligsten war diese Entwicklung bereits in der ersten Runde bei Hannah. Mit einem Sieg nach über 4 Stunden Spielzeit (hat Hannah schon jemals so lange gespielt?) machte sie deutlich, dass dieses ihr Turnier werden sollte. Mit 5/7 wurde sie 2. in der Brettwertung an 4 und brachte der Brettbesten die einzige Niedelage bei. Ein DWZ-Sprung um knapp 150 Punkte ist der Lohn dieser Leistung.

Lisa überzeugte wie bereits letztes Jahr durch ihre Ruhe(das ist jetzt absolut positiv gemeint). 4-3 Punkte gegen Gegnerinnen, die im Schnitt 150 DWZ mehr hatten, ist ein super Ergebnis. Ich hatte nicht selten das Gefühl, dass die Gegenerinnen an Lisa ruhigem Spielaufbau und Verhalten verzweifelten. Weiter so und knapp 120 DWZ gibt's noch obendrauf!

Ann-Christin wird wahrscheinlich mit dem Turnier nicht zufrieden sein, dabei war sie es, die mit ihrem tollen Sieg in der ersten Runde das ganze Turnier erst in die richtigen Bahnen gelenkt hat. Die letzten drei Runden verliefen dann für sie sehr unglücklich, abhaken und bei der LEM neu durchstarten!

Und Fenja spielte an Brett 1 (obwohl sie eigentlich an 2 wollte) ein klasse Turnier. Gegen 6 DWZ-mäßig (durchschnittlich 250 DWZ mehr) bessere Gegnerinnen holte sie 50%, unter anderem ein Remis gegen die DWZ-stärkste Spielerin des Turniers. In den Gewinnpartien zeigte sie endlich wieder "Killer"-qualitäten und wird dafür mit einem DWZ-Gewinn von gut 120 Punkten belohnt.

Was mir nicht gefallen hat war allerdings der Austragungsort. Der Spielsaal zu klein und grauenhaft belüftet und beheizt, der Speisesaal viel zu klein (verzweifeltes Suchen nach Sitzgelegenheiten beim Frühstück ist nicht so toll), keine vernünftigen Kommunikationsmöglichkeiten (Internet und Handy funktionierten kaum) und keine Möglichkeit mal etwas zu unternehmen (z.B. Pizzaessen oder Einkaufen). Das hätte die DSJ eigentlich vorher erkennen können und hat auch nichts mit dem Winterwetter zu tun.

Mir persönlich hat es aber ntürlich trotzdem viel Spaß gemacht, das versprochene Pizzaessen musste mangels Gelegenheit leider verschoben werden. Aber vielleicht sind die Landesmeisterschaften auf Norderney ja eine gute Gelegenheit, dieses nachzuholen.

Noch ein paar Bilder...